Samstag, 31. Dezember 2011

Frauen und Technik


Irgendwie wurde es nach ein paar Jahren jetzt doch mal wieder Zeit für ein neues Handy, nachdem das alte Razr schon im letzten Jahr den Geist aufgegeben hat und ich seitdem mit einem antiquarischen „ohne alles“ Mobil unterwegs war.
Ich wollte endlich wieder ein Mobil „mit alles“ und noch ein bisschen was extra.
Und ich wollte es diesmal nicht nur wegen der Farbe kaufen.

Schlicht silber,
großes, anständig beleuchtetes Display (hurra ich kann wieder sehen was ich eintipp)
Fotografieren, Videos machen,
Musik hören
und ganz wichtig... navigieren.
Ach ja, und telefonieren und SMSen sollte es auch können.
Das macht so ca 1/3 der Funktionen aus, die das Teil tatsächlich hat.
Ich will damit weder Radio hören, noch TV ansehen oder ins Internet.

Eigentlich bin ich ja Gebrauchsanweisungsfan und lese die meisten tatsächlich bevor ich ein Gerät in Gange setze. Zumindest wenn irgendwas mehr als 2 Knöpfe für an und aus hat.
Aber 140 Seiten Bedienungsanleitung, von denen nur 30 für mich wirklich relevant sind???
Ich google mich jetzt schrittweise durch die Nokia HP...
Immer wenn ich was brauche.
Alles andere kann ich mir eh nicht merken.

Der erste Schock, schon gleich nach dem einlegen der Simcard. Alle Kontakte weg, die doch eigentlich auf der SIM gespeichert sind... FUCK!!!
Nach 3 Tagen waren sie dann wieder da.
Funktioniert ja nicht mehr so wie früher. Da hat man die SIM irgendwie reingefriggelt ins neue Handy > Kontakte, und alles war wieder da.
Nee, gefühlte 27 Schritte durchs Menü bis alle gespeicherten Nummern wieder da waren.
Früher war alles besser... Nee, nur anders, was es aber nicht unbedingt leichter macht.
Telefonieren klappt inzwischen schon ganz gut.
Simsen geht auch wieder.
Den Wecker kann ich auch schon stellen.
Und der Rest wird sich nach und nach finden.
Learning bei doing...
oder:

try again.
fail again.
fail better.
[Samuel Beckett]
Was ja nicht nur auf Technikgedöns anwendbar ist.

Und sonst?
Fetten Strich durchs Jahr 2011 und nen Haken dran
und wenn ich mir für 2012 was wünschen könnte,
dann auf einer Skala von 0-10 von der 9 auf eine 0 zu kommen,
allerdings wäre eine 3 vielleicht ein eher realisierbares Ziel.


"Es ist schwer, auf diesem Planeten gut zu schlafen.
Der Deal, den wir machen, ist hart.
Werden Sie damit fertig.
Wenn Sie beten wollen, beten Sie.
Wenn Sie sich betrinken wollen, betrinken Sie sich.
Ich mag Marihuana.
Aber nur Feiglinge schauen auf die Welt in all ihrer Unschönheit und versuchen, ihre Ängste zu vertreiben, indem sie mit dem Finger auf andere zeigen."

(keine Ahnung von wem das ist und das mit dem Marihuana werd ich auch im nächsten Jahr eher bleiben lassen)



Dienstag, 27. Dezember 2011

„Zwischen den Tagen“

In der Kindheit war mir dieses „Zwischen den Tagen“ immer irgendwie suspekt.
Oma weigerte sich standhaft an den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche zu waschen. Denn wenn man sie auf der Leine trocknete fingen sich böse Geister darin, die einem das ganze nächste Jahr versauen konnten.
Folglich lief die Waschmaschine vor Weihnachten auf Hochbetrieb, damit dann nach Weihnachten alles sauber gewaschen war und man gar nicht in Versuchung kommen konnte.
Tja, irgendwie habe ich das mitgenommen. Auch bei mir bleibt die Waschmaschine zwischen den Tagen aus.
Obwohl man bei dem momentanen Wetter sowieso nichts auf der Leine trocknen könnte, wenigstens nicht draußen. Der Regen scheint heute schneller als der Sturm zu sein.
Aber nach den letzten beiden Jahren könnte ich diesen Winter sowieso auch ganz gut komplett auf Schnee verzichten.
Wenn es Weihnachten nicht weiß war, dann brauche ich sowieso keinen Schnee mehr.
Auch wenn die Wetterstatistiken uns immer wieder weiß machen wollen das weiße Weihnachten in bestimmten Regionen sowieso eher die Ausnahme und nur eine verklärte, romantische Vorstellung sind.
Kann gar nicht sein. Schließlich schneit es in jeder Weihnachtsgeschichte, in jedem kitschigen Weihnachtsfilm, pünktlich zum Happyend.

Da ich ja ganz irre viel ein mehr an Zeit habe, weil ich die Wäsche bis nächstes Jahr liegen lasse, nutze ich die Zeit für anderes.
Vielleicht ist es das, was man das besinnliche an Weihnachten nennt, das zieht sich dann hin bis Neujahr.
Noch einmal das Revue passieren lassen was im vergangenen Jahr so geschehen ist.
Was daran gut war, die zufriedenen Stunden, die glücklichen Momente, was nicht so gut gelaufen ist, was man gründlich verbockt hat, wo man gekniffen hat.
Vielleicht auch die Gedanken daran, wo man etwas noch wieder gerade rücken könnte.
An die Menschen die einem begegnet und die gegangen sind, die mutigen und die weniger mutigen.
Und was man vielleicht in Zukunft anders machen könnte und sollte.

Dann kommt der Haken mit den „guten Vorsätzen“ für das neue Jahr.
Etwas das ich grundsätzlich vermeide, weil ich daran sowieso immer wieder gescheitert bin, schon alleine deshalb weil ich es nach spätestens einer Woche, wenn das neue Jahr schon gar nicht mehr so neu ist, sondern Alltag, wieder vergessen habe.
Die Wiederholung von Fehlern sollte man vielleicht besser grundsätzlich vermeiden. Klappt nicht immer, aber man kann ja zumindest das ganze Jahr drüber nachdenken, anstatt sie das ganze Jahr zu wiederholen um sich dann Ende des Jahres vorzunehmen sie im neuen Jahr nicht mehr zu machen.

Irgendwo habe ich letzt so eine fernöstliche Weisheit aufgeschnappt.
Sinngemäß hieß es da:
Man muss Dinge nur 42 Tage lang konsequent wiederholen, dann sind sie zur Gewohnheit geworden.
Das ist ein Gedanke mit dem ich mich anfreunden kann.
42 Tage lang vor Mitternacht ins Bett zu gehen.
42 Tage lang diszipliniert aufzustehen.
42 Tage lang pünktlich sein.
42 Tage lang nicht rauchen.
42 Wochen lang jede Woche ein Kilo abnehmen... uuups nee, das geht schonmal schief...

Da das mit den guten Vorsätzen ja sowieso bei den meisten schief geht.
Wieso klappt es denn eigentlich auch nicht wenn man sich das Gegenteil vornimmt?
Ich will im neuen Jahr jeden Tag ganz viel rauchen und etliche Kilos zunehmen, immer unfreundlich sein, total inkonsequent, lügen dass sich die Balken biegen und überhaupt zum kompletten Sozialarschloch mutieren.
Wahrscheinlich weil es mit schlechten Vorsätzen genauso wenig klappt wie mit guten.

Naja, egal... ich besinn mich noch eine Weile.
Und für den Rest des Jahres habe ich nur einen Wunsch:
Ich möchte bitte das es zu Silvester (mindestens) von 16 bis 21 Uhr in Strömen regnet, mindestens 40 Liter auf den qm/h.
Ich hasse dieses blödsinnige Geböller und Geknalle wie die Pest!!!
Und ich finde jeder, aber auch wirklich jeder, der damit vor dem 31.12. 18 Uhr anfängt und nach dem 1.1. 1 Uhr noch weitermacht, der gehört für 4 Wochen bei Wasser und Brot eingekerkert.
Und auf jede Böllerpackung sollten Bilder von abgerissenen Fingern und zerfetzten Händen gedruckt werden und so blöde Sprüche wie auf den Zigarettenpackungen:

Böllern kann tödlich sein und macht impotent!

Auch wenn ich jetzt ne Spaßbremse bin, aber wenn man einmal zu Neujahr Dienst in der Unfallchirurgie gemacht hat, dann kommt man fast zwangsläufig zu so einer Einstellung.

Der letzte Absatz war jetzt weniger besinnlich, aber das macht auch nichts...
Hauptsache es regnet!



Mittwoch, 21. Dezember 2011

Hausfreunde und Wintersonnenwende

Der 21. Dezember, Wintersonnenwende, der kürzestes Tag des Jahres.
Ab heute geht es wieder „aufwärts“, die Tage werden wieder länger. Jeden Tag ein paar Minuten mehr Licht.
Und gleichzeitig Winteranfang.
Hier scheint heute die Sonne, im Moor rufen die Kraniche schon den ganzen Morgen.
Das ist alles andere als winterlich.
Aber trotzdem nicht „unschön“.
Wenn schon kaum Frost und fast keinen Schnee, dann am liebsten so.

Gestern gab es nachmittags mal ein paar dicke Flocken. Die hatten aber definitiv keine Chance liegen zu bleiben.
Aber in der Küche zu stehen, Kekse zu backen und aus dem Fenster in die Schneeflocken zu sehen, das hat schon etwas weihnachtliches.

Ich habe in diesem Jahr mindestens ein Kilo Marzipan, entsprechend viele Kilos Mehl, Zucker, Butter, dutzende Eier und etliches an Gewürzen und Schokolade zu Keksen verarbeitet.
(Und wenn ich mir etwas für das neue Jahr vornehme, dann dass ich mir ein paar Keksdosen zulegen werde. Schlicht und groß!)
Und gestern das letzte Projekt: Hausfreunde.
Ich hab jetzt eine ganze Dose voll davon :-)
Die sind sooo lecker.
Mürbeteigplätzchen mit Marmelade zusammenkleben, darauf ne dicke Schicht Marzipan kleben und alles mit ner dicken Schokoschicht fixieren und obendrauf ne halbe Walnuss.
Die haben schon etwas von einem BigMc wenn man die isst. Und nach zwei Hausfreunden ist man pappensatt.
Also bleiben die zumindest als Alternative, wenn der Braten misslingen sollte, was er natürlich wird!

Immerhin habe ich es in diesem Jahr endlich einmal geschafft all die ganzen Kekse zu backen, ohne ein einziges Mal den Rauchmelder in Gang zu setzen.
Der Sound gehörte schon fast genauso dazu wie Weihnachtslieder.





Dienstag, 20. Dezember 2011

Zuletzt gesehen, gelesen, gehört...

vorletztes Buch:

Die Straße von Cormac Mc Carthy

Ein Vater zieht mit seinem Sohn zufuß durch die apokalyptische Landschaft. Sie wollen ans Meer, weil man ja irgendein Ziel haben muss. Und irgendwie daran glauben muss das es irgendwo besser ist.
Die Welt ist aufgeteilt in die Guten und die Bösen. Wobei die Bösen sich darauf spezialisiert haben Menschenfleisch zu essen um zu überleben.
Damit ist klar dass man ihnen besser aus dem Weg gehen sollte, was den beiden auch meistens gelingt.
Der Vater beschwört immer wieder dass sie zu den Guten gehören, wobei er sich eher in der Mitte befindet, aus lauter Angst und Sorge um seinen Sohn, der bald alleine sein wird, weil der Vater bereits krank ist.
Der Sohn öffnet ihm immer wieder die Augen, was es bedeutet wirklich zu den Guten zu gehören, indem er jede Gelegenheit nutzt anderen auf dem Weg Hilfe anzubieten, auch gegen den Willen des Vaters, den er erst überzeugen muss.
Die Story wechselt zwischen seltenen Gelegenheiten der Völlerei und Situationen die knapp daran vorbei gehen dass die beiden auch von irgendwem gegessen werden.
Am Ende kommen sie ans Meer, aber wirkliche Hoffnung auf Besserung mag sich nicht einstellen.
Wie vorauszusehen war stirbt der Vater.
Aber natürlich gehört ans Ende so einer Geschichte ein Happyend und der Junge findet eine Familie die sich seiner annimmt und mit ihm weiter wandert auf der Suche nach einem Ziel.

Ich fands spannend geschrieben und die Situation nachvollziehbar in ihrer Trostlosigkeit.

Und dann war da noch:

Was wir nicht haben brauchen Sie nicht von Dieter Moor

Er beschreibt wie er, mit dem kleinen Schweizer in seinem Inneren und seiner Frau, aus der Enge der Schweiz nach Brandenburg zieht.
Die Katastrophen, das Ankommen, die Skepsis aus seiner Sicht, in einer lebendigen Sprache, die einen auch in seinen Kopf sehen lässt.
Die verschiedenen Typen der, zum Teil etwas verschrobenen, Dorfbewohner, die trotz allem offen und herzlich sind. Auch wenn sie es nicht alle gleich auf Anhieb so rauslassen können.
Und der schlimmste Kampf den die beiden bestehen müssen ist der, die Besitzerin des Dorfladens dazu zu bringen endlich neben H-Milch auch Frischmilch anzubieten.
Alles andere, was zum Aufbau eines Biohofes in einer fremden Umgebung gehört, ergibt sich quasi fast von selbst.
Ein Wort gilt noch etwas und eine Hand wäscht die andere. Und langsam kommen sie auch hinter die Geheimnisse des Dorfes.
Nichts spektakuläres, aber als die beiden ihren Hof beziehen sind Fußball und Feuerwehrfeste der Inbegriff der Spießigkeit und für einen geborenen Schweizer in erster Linie einmal Ruhestörung. Bis sie dann schlussendlich doch glückselig mit der Dorfbevölkerung feiern, trinken und lauthals mitsingen.
Ankommen, könnte man das nennen.
Und der Sprung ins weit entfernte kalte Wasser hat sich gelohnt.

Wer Dieter Moor aus dem TV kennt wird ihn auch am Schreibstil wiedererkennen.
Für mich ist er jemand der auch an einer stinkenden Müllkippe noch etwas schönes entdecken kann.
Davon würde ich gerne mehr lesen.

Zuletzt gesehen:

The Road, der Film zum Buch „Die Straße“.

Eigentlich mag ich die Filme zu Büchern sehr selten, weil sie oft an der Erzählung herumschrauben, aufbauschen was unwichtig ist und das was mir wichtig war oft unterschlagen.
Aber der Film transportiert einfach alles was in dem Buch wichtig ist.
Er hat so ziemlich exakt die Bilder wiedergegeben die ich beim Lesen vor Augen hatte.
Es ist kein Action-Apokalypsen-Horror-Film, aber ich fand ihn, auch ohne Specialeffects, absolut sehenswert.


Käpt´n Blaubär, der Film

Jepp, ist ein Kinderfilm, ich weiß. Aber nachdem ich die „Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär“ von Walter Moers begeistert gelesen habe, musste ich den Film einfach sehen.
Im Buch haben mich die Welten durch die Blaubär reisen musste und seine Weisheiten beeindruckt.
Der Film ist keine Umsetzung des Buches. Er erzählt nur ein Abenteuer, bei dem Blaubär (natürlich) die Welt rettet.
Seichte Unterhaltung, weil für Kinder gemacht die Blaubär und sein Seemannsgarn aus dem TV kennen.
Gern gesehen und für Kinder mal etwas anderes als diese ganze lautbunte, aufgedrehte Manga-Transformers-Scheisse.

Restraint
Die Handlung ist ein wenig wie eine Mischung aus Bonny und Clyde und Pulp Fiction, nur nicht ganz so aufgedreht.
Junges Gangsterpaar „erobert“ das Haus eines agoraphobischen, ehemaligen Kunsthändlers und erpresst ihn.
Dem gefangenen Kunsthändler gelingt es nach und nach auf subtile Art und Weise einen Keil zwischen das Paar zu treiben und die Frau nach und nach immer selbstsicherer und skeptischer ihrem Partner gegenüber werden zu lassen.
Die Situation wird immer skurriler, auch als sie in die Rolle seiner Partnerin schlüpft um Geld von seinem Konto abheben zu können.
Angeblich weilt seine Partnerin für längere Zeit im Ausland, allerdings ist nicht ganz klar ob sich die beiden getrennt haben oder nicht. Zumindest ist er sich sehr sicher, vielleicht eine Spur zu sehr, dass sie sobald nicht wiederkommen wird.
Das Ende lasse ich mal offen.
Es sind teilweise die typischen – im letzten Moment gelingt die Flucht doch nicht- Szenen. Trotzdem wird der Film nicht langweilig und die Story weicht mal ein wenig vom Genre ab.
Spannend, skuril und gut gemacht.


Zuletzt neu reingehört in

Hesse Projekt, Die Welt unser Traum und Verliebt in die verrückte Welt

Von Anfang an begeistert vom Rilke-Projekt von Schönherz und Fleer habe ich gedacht ich müsste jetzt auch dem Hesse-Projekt verfolgen.
Die Machart der vertonten Gedichte ist die gleiche.
Aber ich habe das Gefühl ich muss mich da noch reinhören.
Das mag daran liegen dass Rilke mein alltime-Favorit ist und die CDs in meinem Regal einen Sonderplatz haben.
Aber vom Rilke-Projekt war ich sofort hellauf begeistert.
Vielleicht sollte ich mir als nächstes „Weltenweiter Wanderer“ die 4. CD der Rilke-Reihe holen.



Donnerstag, 15. Dezember 2011

play it loud

eigentlich bin ich ja nicht so der große Elektro Fan,
aber das hier darf mal die Ausnahme sein:

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Gehirnwurm

Inzwischen so oft gehört dass mich die Melodie bis in meine Träume verfolgt.

Dienstag, 1. November 2011

Eulen nach Athen tragen

So schnell bekommt ein alter Spruch ganz schnell wieder eine aktuelle Bedeutung.

Seit Wochen und Monaten diskutiert man sich in der EU die Köpfe heiß, ob und wie man Griechenland aus der Patsche helfen kann. Und jetzt, wo so ziemlich alles in trockenen Tücher ist, die Milliarden-Rettungsschirme aufgespannt werden können, da fällt dem griechischen Präsi Papandreou ein, er müsse doch erst noch sein Volk fragen ob es die Kohle überhaupt will.
Ist ihm ja fast noch einigermaßen rechtzeitig eingefallen.
Aber ich glaube das Ding geht nach hinten los, in etwa so, als würde man bei uns das Volk darüber abstimmen lassen ob die privaten TV-Sender ihr Nachmittagsprogramm einstellen sollen, damit mehr Zeit für Bildung bleibt.
(Ja, ich finde man muss auch mal ganz intolerant Klischees bedienen dürfen.)

Da geht seit Monaten den Finanzbossen der Arsch auf Grundeis. Eine heraufbeschworene Weltwirtschaftskrise nach der anderen wird von den Börsengurus fein säuberlich, eine nach der anderen, wieder unter den Teppich gekehrt. Und dann das...
Jetzt darf der gemeine Grieche darüber abstimmen wie es weitergehen soll.
Und was ist wenn die nicht wollen?
Ist ja nicht so dass Griechenland damit automatisch zur Enklave wird.
Oder können die dann einfach mal so aus dem ganzen Eurogedöns wieder aussteigen?
Aber vielleicht sollte man nicht einfach nur Ja – Nein als mögliche Antwort vorgeben.
Eine mögliche dritte Variante wäre ja noch:
Ja, ich will die Milliarden, aber nur wenn sich dadurch für mich nichts ändert.

Und was sind schon so ein paar Milliarden.
Hat sich doch gerade erst letzte Woche herausgestellt das auch so eine Staatsbank sich mal eben um 55,5 Milliarden bei der Bilanz vertun kann.
Ich habe mich echt gefragt wie die ihre Bilanzen machen. Mit dem Taschenrechner?
Ooops... vertippt, sind mir doch glatt ein paar Milliarden durch die Lappen gegangen. Oder haben die einfach nur ein Komma vergessen. Kann ja schon mal vorkommen bei einer Zahl mit so vielen Nullen.

Apropopo Lappen....
Ich finde es ist gerade gefährlich still um die FDP.
Was machen die? Lecken die sich noch die Wunden von der letzten Wahlschlappe?
Hat die Supernanny den armen Guido auf die stille Treppe gesetzt damit er mal eine Weile einfach nur die F.. ämmm Klappe hält?
Komm schon Westerwelle, das ist jetzt die Gelegenheit.
Die Milliarden wollen verteilt werden. Das schreit doch schon fast nach Steuersenkung. Aber wenn dann für alle.

Und Misses Pastellblazer haut auch wieder einen nach dem anderen raus.
(Hmmm... mir fällt gerade auf dass sie in letzter Zeit öfter in rotem Blazer auftritt. Was will sie damit signalisieren? )
Die nächste Wahl kommt bestimmt.
Jetzt will sie großspurig Mindestlöhne festlegen.
Fragt sich nur in welcher Höhe? Zwofuffzich die Stunde?
Festgelegt ist festgelegt, immerhin.

Man muss auch mal mit wenig zufrieden sein können, oder?

Und wer sie zur Belohnung mal „gruscheln“ möchte kann das hier tun:

Und weils so schön war (was ist eigentlich das Gegenteil von Desillusionierung?)
war ich dann auch mal beim Seehofer.
Er antwortet in einem (Fake) Interview auf die Frage:

Welche Charakter-Eigenschaften schätzen Sie bei Ihren Mitmenschen?
Humor, Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit

Tja, in der Reihenfolge? Das sagt doch schon eine ganze Menge...

Weia... hoffentlich hab ich mir jetzt nix eingefangen, nen Trojaner oder so.
Aber wer will denn der Bundesregierung verwehren dass sie dem occupy-Trend nicht zwangsläufig negativ gegenüber steht. Occupy Privat PCs.


Ich sollte einfach wieder aufhören mir die Nachrichten anzutun …
 Ich krieg son Hang zur Theatralik



und noch eins, auch aus dem Abspann, wie passend...






Freitag, 28. Oktober 2011

Randnotizen - fuck off political correctness

Wenn man nachts nicht einschlafen kann und alle Einträge bei Google komplett durchgelesen hat, sämtliche Artikel bei ebay angesehen hat, dann kommt man unweigerlich über die fast verblassten Notizen auf der Schreibunterlage irgendwann auch zu you tube und findet solche Schätze:
Kay Ray
der Typ ist so geil, den will ich ubedingt mal live sehen...


und noch einmal Kay Ray, weil er so obergeil ist:


dann habe ich eigentlich danach gesucht:


und fand das hier, weils eigentlich von ihm ist:


so schön schräg:


gar nicht schräg, aber irgendwie muss man ja vor dem Einschlafen doch wieder runterkommen:
  

wobei mir eingefallen ist dass mir das Hesse-Projekt ja auch noch fehlt:
 

wenn das nicht das richtige zum Einschlafen ist...
( nur vorher noch kurz zu ebay)

Sonntag, 23. Oktober 2011

Dinge die die Welt gebrauchen könnte

.
Ich hätte gerne so ein Mini-USB-Dingsbums, das wireless den Strom aus der Steckdose direkt in den Akku des Notebooks saugt. Alternativ auch noch aus dem Zigarettenanzünder im Auto.
Vielleicht sollte ich mir die Idee allein schonmal als Geschmacks- (oder war es ein Gebrauchs-) muster (?) schützen lassen.
Und wenn das dann jemand irgendwann realisiert kann ich den verklagen und Millionen mit nix machen. Aus Nichts Gold machen.
Wie Mr. Jobs, der mal eben nen Apfel vergoldet (eigentlich ja versilbert) hat. Ok, seine Ideen waren so schlecht nicht, gebe ich ja zu. Aber ein ganz kleines bisschen größenwahnsinnig war er trotzdem doch auch.
Wer bereit ist (war) 40 Milliarden in einem thermonuklearen Krieg gegen die Konkurrenz auszugeben, nur um sie in die Knie zu zwingen, der hat schon einen leichten Sprung in der Schüssel.
Naja, vielleicht wars ja auch nur ein bisschen männliches Federplustern und es war nix weiter dahinter. Immerhin ist es so weit ja doch nicht gekommen und es gibt nach wie vor Apfelkonkurrenten.
Aber vielleicht wird man ab ner gewissen Milliarde ganz automatisch größenwahnsinnig und meint man müsse die Welt zwangsläufig mit seinem Kram verseuchen. So wie das asoziale Machwerk von Gesichtsbuch. Keine HP, nicht mal mehr eine einzige Seite im Netz wo einem der Sch... von FB und Twitter nicht über den Weg läuft.
Gibt’s nicht irgendwo ne App mit der man das blocken kann?

Ist ja auch immer wieder amüsant wie manche nach Datenschutz schreien und dann im Stundentakt twittern oder ihr gesamtes Privatleben, inkl. Fotos, bei Facebook veröffentlichen.
Jaaaa, schon gut... und ich blogge...
Mich nervts schon das YT meine Mailaddi kennt.
Und nein, ich will auch nicht das Adobe weiß was ich mit pdf`s anstelle.
Da fällt mir grad was ein:

(fuckin gema.... aber passt ja irgendwie, dann eben „nur“ ein Cover)



Ich brauche ja auch eigentlich gar keine Milliarden. Aber gelegentlich würde ich dann auch ganz gerne mal einen Antrag an die Euro-Komisssion stellen, ob die nicht so einen Euro-Rettungsschirm auch mal bei mir aufspannen könnten?
Nur einen ganz kleinen... eine Mille?.... ne halbe?.. ok ne Viertelmillion und ich schwöre, die nächsten Jahre hört ihr nix mehr von mir.
Nichts so wie Griechenland. Alle paar Tage hört man dass die noch mehr Kohle brauchen und für den Rest fahren sie die Karre grad noch selbst so richtig an die Wand. Na, denn man to...
Passt schon mit der Ouzo Werbung:
Für meine richtigen Freunde... ja nee, is klar...

Wie bin ich denn jetzt auf Griechenland gekommen? Herrje...

Das Wetter ist viel zu schön um sich aufzuregen...



Donnerstag, 13. Oktober 2011

Dinge die die Welt nicht braucht...

Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu den klitzekleinen Schildern die vorzugsweise in T-Shirts versteckt eingenäht sind, mit dem Hinweis: Nach dem Waschen in Form ziehen.
Das sind die Teile die man einfach auf der Stange hängen lassen sollte weil sie ihre Form genau so lange behalten, bis man sie das erste Mal gewaschen hat. Danach kann man dann ziehen und recken so oft und so lange man will, die ursprüngliche Form bekommt man nie wieder hin. Es bleibt einfach schräg und schief und verdreht. Ganz egal ob man für das Teil 20 oder 120 Euronen hingeblättert hat.
Das ist einfach Betrug, weil man für einen geraden Schnitt bezahlt und etwas schiefes dafür bekommt. Entweder sind es die Ärmel, die Seitennähte oder der Ausschnitt, die nie wieder dort sitzen wo sie hingehören.
Ehrlicherweise müsste man diese Nach-dem-Waschen-in-Form-ziehen- Etiketten austauschen gegen: Nach-dem-ersten-Waschen-auf-Dauer-schief-Etiketten.

Noch etwas das die Welt nicht brauch:
Restzöpfe bei Männern. Das sind diese spikeligen 5 Haare die, versteckt in einer Normalfrisur, am Nacken zeigen wie lang die Haarpracht ursprünglich mal gewesen ist.
Aber was soll das?
Wollen sie damit zeigen was für geile Macker sie mal gewesen sind?
Nur, dieses kümmerliche Zöpfchen ist einfach nur albern und sieht kaum noch bei Erstklässlern witzig oder originell aus. Das ist ein bisschen so als würde man noch immer einen Fuchsschwanz an der Familienkutsche durch die Gegend fahren, nur um zu zeigen dass man vor 20 Jahren mal Manta gefahren ist...

Matsch ist auch so etwas was die Welt nicht braucht. Vor allem nicht nicht 1o cm hoch auf der Straße, hinter einer Kurve und natürlich ohne ein Warnschild VOR der Kurve. Wirklich, direkt an der Koppelausfahrt hinter der Kurve nützt das gar nichts.Und erst recht nicht, wenn auf dem Riesentrecker son 16 jähriger Bosse sitzt, der vor lauter Handy-am-Ohr keine Zeit hat auf den Verkehr zu achten. Wenigstens kenne ich jetzt das Bremsverhalten meines Autos in so einer Situation, da bremst nämlich gar nichts mehr, das schliddert einfach nur.

Und wo ich gerade bei der Landwirtschaft bin: Der totale Schwachsinn ist in meinen Augen auch der Hinweis auf der Milch (gibt es glaube ich auch schon bei Eiern) einen Groschen, ach nee, 10 Cent, für den Erzeuger.
Was ist das? Betteln auf hohem Niveau? Fair Trade für einheimische Produkte?
Zahlt doch einfach faire Preise und verkauft die Milch ein paar Cent teurer. Gekauft wird sie doch sowieso und eine Verbraucherrevolution löst man damit auch nicht aus.
Geht ja auch keiner auf die Barrikaden wenn die Spritpreise im Stundentakt um 10 Cent schwanken, meistens nach oben.
Wir Deutschen tun uns damit ja eh ziemlich schwer und staunen schon wenn ein paar Schwaben sich mit Pappschildern bewaffnet auf die Straße stellen. Da sind wir echt nicht so anspruchsvoll und wenn das schlechte Gewissen gar zu arg drückt können wir ja immer noch die Grünen wählen.
Womit ich wieder beim Thema bin...
Jetzt könnte ich mich aufregen, will ich aber nicht...

Ja, ich weiß... erst ablästern und dann selbst nichtmal aufregen wollen weil die Sonne scheint.
Macht nichts, ich darf das!

Aber mir ist gerade etwas eingefallen was die Welt (also ich auf jeden Fall) brauchen könnte:
Ein Feature zum googeln: Man gibt statt eines Suchbegriffs eine Frage ein und Google spuckt gleich die Antwort aus, anstatt 3 Millionen Links.
Ich hoffe niemand behauptet jetzt dass es das schon gibt und ich wäre nur zu blöd das zu nutzen...




Donnerstag, 29. September 2011

SMS-Dramen-Schuhkaufrausch

Letzt war es mal wieder soweit; 
Jessy hat sich endlich wieder gemeldet.
Wir hatten ja vor einiger Zeit schon SMS Kontakt, behauptet sie zumindest.
Naja, wenn sie das Kontakt nennt dann kann sie einem echt schon fast wieder leid tun.
Sie hat MICH angesimst, einige Male, meistens nachts und wollte unbedingt ein heißes Sextreffen mit mir.
Ich hätte ihr ja erklären können dass ich nicht auf Frauen stehe und das mit dem Treffen deshalb wohl eher nichts werden wird.
Aber ich hatte die leichte Befürchtung dass ein oder zwei SMS mit ihr mein Handy-Budget für die nächsten Monate sprengen würde. Also habe ich natürlich nicht geantwortet.
Sie hat ja auch irgendwann aufgegeben und mir ihre Schwestern, Cousinen, whatever auf den Hals gejagt.
Aber ich bin echt standhaft geblieben, keine Antwort und auch keine Sextreffen...

Eine Frage hat sich mir allerdings schon gestellt:
Wieviele Ehe- und Beziehungsdramen lösen solche SMS wohl aus?
Die meisten Rückrufe und Antworten dürften wohl von erbosten Frauen kommen, die (natürlich gaaanz zufällig) die SMS auf dem Handy des Liebsten lesen.
Und jetzt hängt der Haussegen krass schräg. Misstrauen, Eifersucht, das ganze Drama.
Aber alles ganz umsonst, weil es weder Jessy/Julia etc noch den Kontakt wirklich gibt. Also alle mal wieder ausatmen und entspannen. Und beim nächsten Mal nochmal drüber nachdenken ob man heimlich die SMS des Liebsten liest oder besser nicht...
Das war jetzt der Part mit der Lebensberatung für heute
(ich sollte dafür Geld kassieren.. Ich muss nur noch nach nem Gadget für einen Spendenbutton suchen )

Ich weiß jetzt nicht ob man das nächste Thema auch unter Lebenshilfe verbuchen kann?
Es geht um Schuhe.. Schuhkauf... Frauenschuhkauf.
Neulich im Schuhgeschäft, mitten in der großen Stadt. Riesenauswahl an Schuhen, Stiefeln, Pumps, Heels etc...
Und?
Nichts, null, nothing, nada... nicht ein einziges Mal die totale Erregung, dieses unbedingte Habenwollen.
Schuhkauf hat für mich etwas mit Gier zu tun, die totale Gier.
Sehen und unbedingtes unüberwindliches Habenwollen, dann verlasse ich ein Schuhgeschäft, wahlweise auch einen Online-Shop, nicht ohne das auserwählte Paar.
Allerdings gibt es wohl einen Unterschied zwischen virtuellem und realem Schuhkauf.
Im RL steht man im Laden und hat unter Umständen gerade die neuesten Lieblingsstiefel an den Füßen. Da fällt´s der Konkurrenz schon schwer sich dagegen durchzusetzen.
Zuhause auf dem Sofa, ohne Schuhe, da überkommt mich die Gier viel häufiger und das Habenwollen endet dann wie im Rausch.
Da kann´s dann schon mal passieren das der Paketbote in einer Woche drei oder viermal an der Tür klingelt und nichts als Schuhkartons in der Hand hält.
Das kann man dann auch nicht als „Büchersendung“ erklären, passt ja rein vom Gewicht schon mal nicht.
Die Ausbeute im September belief sich dann auf:
2 Paar Stiefel, 1 Paar Stiefeletten, 1 Paar Pumps, 1 Paar Treckingstiefel und 2 Paar Turnschuhe.

Was das jetzt mit Lebensberatung zu tun hat?

Im Grunde nichts, ich wollte mir nur mal bewusst machen, dass es keinen Grund gibt im Oktober noch mehr Schuhe zu kaufen.
Irgendwann reicht es vielleicht auch mal? Ich sollte sie mal zählen ...

Donnerstag, 28. April 2011

Gestern auf dem Deich....

Auf dem Rückweg vom weltgrößten Hundespielplatz (es war mal wieder Ebbe) kommt mir, mit meinen drecktriefenden Hunden, auf der Deichkrone ein Touriepaar entgegen.
Man erkennt sie bei uns immer daran dass sie, egal wie schön das Wetter ist, immer so eine zusammenknüddelbare Regenjacke umgeschnallt haben.

Sie: „Ich finde es ja toll dass der Strand hier mit Rasen ist, da kriegt man wenigstens keinen Sand in die Schuhe.“
Im ersten Moment war ich versucht mit dem Kopf auf einen Zaunpfahl zu schlagen.
Aber ein Blick auf die Schuhe hat´s verhindert. Die Absätze waren nämlich wunderbar zum Schafköddel aufspießen geeignet.

Beim allerbesten Willen, aber Sand zum Küstenschutz???
Dann wäre der Deich kein Deich, sondern eine Düne, eine Wanderdüne. Und die Küstenbewohner wären ständig damit beschäftigt den Sand per Eimer oder Schubkarre aus der Stadt wieder ans Wasser zu bringen.
Oder so wie die Sylter. Die warten einfach bis der Sand auf der anderen Seite wieder weiterfliegt und lassen dafür Jahr für Jahr zig-Millionen Kubikmeter Sand wieder an der Küste vorspülen, weil sie einfach behaupten das Meer und der Sturm würden den Sand im Winter wegspülen.
Nur weil sie einfach nicht wahrhaben wollen, dass die ganze Insel eine Wandersandbank ist, die eigentlich niemals hätte besiedelt werden dürfen.Und jetzt hält sie sich nur einigermaßen, weil die Sylter einen tollen Trick gefunden haben.
Anstatt die Insel mit Milliarden von Schafen zu besiedeln, lassen sie jedes Jahr Millionen von Touris auf die Insel. Zum Land festtreten eigenen die sich genauso wie Schafe.
Aber am Wattenmeer gibt es keinen Sand, gab es auch nie. Da war mal Watt da, ganz früher, vor der Landgewinnung.
Heimatkunde, 3. Klasse Grundschule...

Aber wenigstens haben es die Lämmer schon drauf die Touries zu ärgern.
So ein Schaf ist ja ein ganz seltenes Tier und muss unbedingt als Groß- und Nahaufnahme mit ins heimische Fotoalbum. Und im Frühjahr muss es absolut ein niedliches Lamm sein.
Dann schleichen sie sich an das nächststehende Lamm als wären sie auf Großwildsafari. In gebückter Haltung, die Kamera vor der Nase, rutschen fast noch im Schafsdreck aus. Und just wenn sie fast Nase an Nase mit dem Lamm stehen und den Finger auf den Auslöser legen.... schwupp... Schaf wech...
So sieht man sie dann manchmal stundenlang deichauf, deichab kriechen. Wahrscheinlich kehren sie so auch spätabends wieder ins Hotel zurück, ohne niedliches Lammfoto!
Und zum Abendessen gibt’s dann lecker Lammkotelett. Gut dass das auf dem Teller kein Fell mehr hat.

Und in ein paar Wochen kommt der nächste Schwung.
Fünf Stunden im Bus für die Hinfahrt, drei Stunden quer durchs Land, mit dem Bus die Straßen verstopfen. Rapsblüte ist angesagt.
Ich frage mich ja schon ewig, was an einer widerlich stinkenden Nutzpflanze so toll ist, nur weil sie gelb blüht?
In der Pause gibt’s dann auf einem abgelegenen Biobauernhof TK-Bienenstich von Aldi und dazu labrigen Kaffee aus dem Plastikbecher. Und weil der Tag so schön war kauft man im Bio-Shop auch gleich noch 250 ml Rapsöl zum Touristenpreis von 27,50 Euronen.
Dann nochmal straßenverstopfend drei Stunden quer durchs Land. Und für die restliche Fahrt braucht der Busfahrer dann nur vier Stunden, weil die ganze Bagage von all den Kurzen inzwischen dermaßen besoffen ist dass er Angst um seine Sitzpolster hat und sie nur noch loswerden will.
Aber zuhause kann man dann sagen, man hat mal wieder was erlebt.
Wieso kann man das eigentlich nicht aufteilen? Seit drei Tagen blüht der Löwenzahn.
Warum denn nicht mal eine Tour zur Löwenzahnblüte? Der stinkt wenigstens nicht.

Ob ich etwas gegen Touristen habe?
Nee, solange sie mir aus der Sonne gehen und mir nicht im Weg sind nicht.


Mein Telefon ist übrigens noch immer tot.
Dafür war dann aber die Rechnung viel zu hoch, weil man es im Computerzeitalter nicht gerafft kriegt das innerhalb von zwei Wochen rechtzeitig umzustellen.
Egal, zahlt Django eben die nächsten zwei Monate nix.
Ich frag mich ja, ob es in diesem Jahr nochmal gelingt ganz normale monatliche Kontobewegungen zu haben. Irgendeiner bucht immer zuviel, zuwenig, doppelt oder gar nicht ab.

Irgendwie scheint mein Leben seit einem halben Jahr stark von Murphys Stern beeeinflusst zu sein...



Samstag, 23. April 2011

Telekom-Entstörung- never ending Story...

Es war einmal...

So fangen normalerweise Märchen an...
Also:
Es war einmal ein aufstrebender xxxwirt, der hatte kurz zuvor sein BWL/VWL oder sonstwas Studium abgeschlossen und musste sich jetzt in dem großen Telekommunikationskonzern beweisen. Das gelang am besten wenn man Ideen präsentierte die die Kosten senken konnten.
Nächtelang wälzte er sich schlaflos im Bett bis ihm endlich das Zauberwort einfiel.
Outsourcing!!!
Sofort stand er wieder auf und tippte seine Idee sorgfältig ausformuliert in den Computer. Von der Idee über die Möglichkeiten der Realisierung und bis zur abschließenden Kostenanalyse ließ er nichts aus. Anschließend druckte er seinen Vorschlag ein paar dutzendmal aus und schob die sortierten Papiere sorgfältig geheftet in seinen Aktenkoffer. Am nächsten Tag war eine größere Versammlung anberaumt. Dort würde er Gelegenheit haben seine Vorstellungen zu präsentieren.

Eines der Vorstandmitglieder eröffnete mit einem Räuspern die Sitzung. Dann folgte eine längere Einleitung in der von Konkurrenzdruck, Preisstabilität, der Erschließung neuer Technologien und sinkenden Kundenzahlen die Rede war.
Und endete mit der landestypischen Phrase vom Gürtel enger schnallen.
Gemeint waren damit wohlweislich nicht die Gürtel der Vorstandsmitglieder, sondern die der Mitarbeiter und wenn möglich auch der Kunden.
Die Vorschläge von Massenentlassungen und Gehaltskürzungen wurden nicht gerade mit phrenetischem Jubel begrüßt. Man wusste ja nicht wann man davon selbst betroffen war, wenn man nicht gerade ganz oben in der Chefetage saß, denn nur dort gab es so etwas wie ein sicheres Gehalt und annähernde Unkündbarkeit, ganz egal welchen Mist man verzapfte. Und wenn man sich doch einmal an den goldenen Konzernlöffeln vergriff, dann war man zumindest sicher mit einer Abfindung im sieben- bis achtstelligen Bereich nicht gleich komplett in einem bodenlosen Loch nahe der Armutsgrenze zu landen. Dann hatte man noch immer zwei bis drei Monate Zeit um sich in einem anderen Unternehmen zu ähnlichen Bedingungen wieder einzufinden.
Der junge, bis vor kurzem noch-Student erhob zaghaft das Wort und warf sein Zauberwort -outsourcing- in den Raum. Andächtiges Schweigen das in ein leises Raunen überging. Man bat ihn nach vorne auf das Podest damit er seine Ideen näher erläutern konnte.
Im Verlauf der folgenden Diskussion ergaben sich immer neue Ansätze.
Man würde die billigsten Anbieter beim Outsourcing wählen, könne damit das lästige Arbeitsrecht fast komplett umgehen und würde keine untätig herumsitzenden Mitarbeiter mehr bezahlen müssen.
Und das Beste daran war, dass Verwaltung und Vorstand davon nicht betroffen sein würden, oder zumindest nur in ganz geringem Maße, so dass zumindest keiner der Anwesenden betroffen war.
In erster Linie war davon der Service betroffen und der Kunde würde davon so gut wie nichts mitbekommen, weil der Service ja weiterhin gewährleistet blieb.

Nach ein paar Monaten waren alle Ideen ausgereift und in die Tat umgesetzt.
Der bisvorkurzemnoch-Student erhielt eine Sondergratifikation in Höhe von 5000 Euro, die ihm gerade recht kam, da er dringend ein neues Auto brauchte.

Die Vorstellung war eigentlich ganz simpel.
Man beauftragte Fremdfirmen mit dem Service, vom Telefon bis zur Technik waren die meisten Arbeitskräfte jetzt bei Fremdfirmen angestellt. Die Mitarbeiter hatten vorsichtig protestiert. Aber die Wahl zwischen Gehaltseinbußen und Arbeitslosigkeit ließ die Proteste schnell wieder im Sand versickern.
Und den Kunden war es egal wer sich um ihre Belange kümmerte, solange alles schnell erledigt wurde.

Am Anfang lief ja auch alles ganz gut, bis die Outsourcing-Unternehmen bemerkten dass sie so viel zu wenig verdienten. Also stellten sie billigere Arbeitskräfte zu noch schlechteren Bedingungen ein. Kündigungen waren ja in dieser Branche noch nie ein Problem, zumal es sowieso nie festangestellte Mitarbeiter gab.
Man munkelte sogar etwas von 1-Euro-Kräften, aber das ist vielleicht auch nur ein Gerücht.

Die Kunden bekamen davon nur wenig mit, allerdings war der Service inzwischen etwas anders wie gewohnt.
Hatte man vor kurzem noch eine Störung gemeldet, dann wurde die umgehend beseitigt. In der Regel vergingen selten zwei Tage bis alle funktionierte und es waren selten mehr als drei verschiedene Personen involviert.

Jetzt läuft es inzwischen folgendermaßen ab:
Kunde meldet eine Störung,
Mitarbeiter am Servicetelefon nimmt die Meldung entgegen, überprüft den Anschluss, bestätigt dem Kunden dass eine Störung vorhanden ist und gibt die Meldung an die Technik weiter. Dort wird überprüft ob es sich tatsächlich um eine Störung handelt und inwieweit die Technik zuständig ist.
Der Fehler liegt scheinbar in der Technik.
Die Meldung wird an die Auftragsvergabe weitergegeben, geht von dort an das Outsourcingunternehmen, das zuerst einmal einen Mitarbeiter einstellen muss der wenigstens halbwegs so aussieht, als wäre er in der Lage einen technischen Fehler zu beheben. Mindestvoraussetzung: einen Zettel richtig herum halten zu können!
Wer in der Lage ist ein Kabel zu verdrahten wankt ganz knapp an der Grenze zur Überqualifizierung entlang!!! (Und wird deshalb sofort eine Gehaltsstufe herabgesetzt.)
Nach drei Tagen ist ein ausreichend qualifizierter Mitarbeiter gefunden und nach einem Umweg von 78 Kilometern erreicht er endlich den kleinen grauen Kasten in dem die Anschlüsse der betreffenden Region verdrahtet sind.
Mittagspause! Anschließend vier Stunden Fehlersuche.
Ja, es scheint ein Kabel los zu sein. Mit der Meldung fährt er zurück in die Firma.
Von dort geht die Meldung an den Auftraggeber zurück. Ein Kabel ist lose!
Leider hat der Mitarbeiter nicht erwähnt, dass er während der anstrengenden Fehlersuche einige Male mit dem Kugelschreiber abgerutscht ist und sich dabei noch diverse andere Verbindungen gelöst haben.
Am nächsten Tag erfolgt der Reparaturauftrag der Auftragsfirma:
Loses Kabel wieder funktionstüchtig machen!
Der Mitarbeiter der für die Fehlerbestätigung zuständig ist gibt den Auftrag an seinen Kollegen weiter, der für die Fehlerbehebung zuständig ist.
Der hat inzwischen Aufträge für die nächsten fünf Tage, die sich in letzter Zeit vermehrt häufen. Alles gelockerte Steckverbindungen. Im Grunde wenig Aufwand, aber es ist äußerst wichtig, immer nur den Stecker heraus zu finden, bei dem bereits eine Störung vorliegt. Wegen der Folgeaufträge, sagt der Chef!!!

Gegen 22.35 Uhr trifft der Fehlerbehebungskollege am Telefonkasten ein. Es regnet in Strömen. Scheißjob für 6,50 die Stunde und nicht einen Cent Zulage.
Nach 5 Minuten gibt die Taschenlampe den Geist auf. Im Dunkeln ist der Fehler nicht zu finden. Zurück zur Firma, Meldung an den Auftraggeber:
Fehler nicht gefunden, Spezialist erforderlich.

Seit der Umstellung auf Outsourcing haben besagte Spezialisten aber eine 5-Tage-Woche. Es ist Ostern, also muss auch die Terminabsprache mit dem Kunden noch warten. Es könnte ja sein der Fehler liegt direkt am Anschluss, was sich allerdings in den seltensten Fällen bestätigt.

Drei Tage später Anruf beim Kunden (Terminabsprache für den selben Tag/ zugegeben ein Wunschtraum meinerseits).
Beginn der Fehlersuche am kleinen grauen Kasten. Am Anschluss des Kunden ist die Steckverbindung gelöst. Zeitgleich überprüft der Techniker aus Gewohnheit die anderen Anschlüsse mit und stellt diverse, ebenfalls gelöste Verbindungen fest, die er gleich wieder richtet.
All diese losen Verbindungen der letzten Monate, er denkt immer öfter an Sabotageakte, kommt nur nicht hinter den Sinn dabei.
Kurzer Anruf beim Kunden:
Anschluss funktioniert wieder.
Inzwischen sind sechs Tage vergangen.
Glück für den Kunden dass niemand aufs Geratewohl auf einen Erdschaden getippt hat.

Die Entstörfrist von 24 Stunden ist inzwischen um fünf Tage überschritten!!!
Die Kosten für eine Entstörung haben sich inzwischen mehr als verdoppelt.
Die Service-Techniker sind genervt, die Kunden sowieso.
Fragt sich nur noch, wann das endlich beim Vorstand ankommt.
Und muss der bisvorkurzemnoch-Student, der bis dahin selbst im Vorstand sitzt, dann seine Sondergratifikation zurückzahlen?

Ja, liebe Telekom:
ICH BIN GENERVT!!!
Innerhalb von 3 Monaten die dritte Störung durch die ich tagelang keinen Anschluss habe.
Und dazu noch dieses fuckin-scheiß-langsame-Funk-DSL.
Ich will meinen eigenen Sendemast!!!
Und ein funktionierendes Telefon!!!!!!!!!!!!!!!


Freitag, 22. April 2011

Funk-DSL, der ganz normale telekommunikative Wahnsinn



Tag 0, der Abend vor der Freischaltung
Vollmond ich kann eh nicht schlafen und fange mitten in der Nacht an alles an- und um zu stöpseln. Genau nach Anleitung!!!
Mist, ich habe nicht das passende Telefonkabel um das Telefon wie beschrieben zu verkabeln. Also vorerst kein Telefon und kein gar nix...

Tag 1, Tag der angekündigten Freischaltung
Ich klappere sämtliche Geschäfte im Umkreis von 15 km ab, die Telefonzubehör führen, bis mir endlich ein (scheinbar) kompetenter Elektromeister erklärt, dass ich die Teledat-Kiste einfach weiter dazwischen schalten soll.
Ich brauche also gar kein Kabel, dass in der Form wie beschrieben für mein Telefon gar nicht gibt.
Telefon anstöpseln, läuft, prima!
Nervöses Warten dass sich irgendetwas tut.
Anruf der Telekom, Blinkzeichen am Router, Verbindung ins Internet???
Nix, nothing, nada...
Laut Auftragsbestätigung soll die Freischaltung bis ca. 19 Uhr erfolgen. Um 22.30 Uhr immer noch nichts. Jetzt habe ich keinen Bock mehr auf Serviceanrufe.
Vielleicht geschieht ja über Nacht etwas.

Tag 2, Tag nach der angekündigten Freischaltung
Natürlich hat sich nichts getan. Irgendwann bin ich wach genug und wähle die kostenfreie Servicenummer. (einer der Gründe warum ich, selbst wenn ich könnte, den Anbieter nicht wechseln würde).
Ich lande in der Warteschleife, Musik und alle zwei Minuten die Ansage dass ich gleich weiterverbunden werde.Jemand der es wissen muss, hat mir einmal gesagt, es nützt nichts immer wieder aufzulegen und neu zu wählen. Also halte ich geduldig den Hörer ans Ohr, ca. 20 Minuten.
Leider können wir sie zur Zeit nicht mit einem unserer Mitarbeiter verbinden. Bitte versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal“
Klack!!!
30 Sekunden sind auch später, same procedure...
Nach etwa 10 Minuten meldet sich eine echte Stimme.
Bereits nach zwei Sätzen weiß sie was mein Problem ist, scheint ein allgemeines Konfigurationsproblem zu sein.
Die ersten Schritte der Problembeseitigung schaffen wir gemeinsam, dann bleibe ich mittendrin hängen.
Momentan weiß sie keine Lösung, will sich bei einem Techniker erkundigen, ich soll bitte in der Leitung bleiben. Kein Problem, ich warte.
Nach weiteren 20 Minuten kickt mich die Service-Zufriedenheitsabfrage aus der Leitung.
Ich speichere erst einmal die aufgerufene Seite. Erkenne wo das Problem gelegen hat und bekomme es ganz alleine hin, während ich zum dritten Mal die Servicenummer gewählt habe und in der Warteschleife hänge.
Ich denke lieber nicht darüber nach, was mich das bei einer kostenpflichtigen Hotline bis jetzt bereits gekostet hätte.
Nach ca. 18 Minuten (das war knapp) meldet sich wieder eine weibliche Stimme, dieses Mal eine andere.
Ich erkläre kurz wie weit ich inzwischen mit der Problemlösung gekommen bin, den Rest schaffen wir zusammen ganz fix.
Im Hintergrund höre ich ihre Kollegen, die anscheinend alle das gleiche Problem zu bewältigen haben. Ein mindestens siebenstimmiger Kanon. Das die sich konzentrieren können...
Jetzt müsste alles gut sein.
Müsste... nur leider bleibt meine Signalqualität bei::: SCHLECHT
Sie beschließt jemanden aus der Technik zu befragen, woran das liegen könnte.
Sie meldet sich gleich wieder bei mir.
Ämmm ??? Wie jetzt? Soll ich warten oder nicht?
Keine Musik, also lege ich erstmal auf und beobachte mein Signal.
Ins Internet kann ich jetzt, aber die Geschwindigkeit (Hohn und Spott) liegt irgendwo jenseits von analog.
Nach 10 Minuten klingelt mein Telefon, sie ist wieder dran. Kurzes Blödeln über mein Auflegen.
Noch eine kurze Änderung, es tut sich nichts. Das Signal bleibt bei schwach.
Zur Zeit weiß sie dann auch keinen Rat. Ich solle es weiter beobachten und mich wieder melden wenn es so bleibt.

Den Rest des Tages verbringe ich mit der Beobachtung meiner Signalstärke.
Die schwankt zwischen schlecht und ganz schlecht.
Manchmal ist es kurzzeitig etwas schneller als mein gewohntes ISDN um dann abrupt wieder in nicht messbare Bereiche und Abstürze zu verfallen.
Die Mode-Anzeige wechselt zwischen blau und Türkis und flackert ständig zwischen UMTS und HSUPA hin und her. (Übrigens eine ganz tolle Farbwahl für jemanden der Schwierigkeiten hat blau und türkis zu unterscheiden.) Die Signalstärke leuchtet entweder gar nicht oder rot (schwach).
Aber wenns geht, dann geht’s einigermaßen und sogar etwas schneller als vorher.
Vielleicht muss der Router sich ja auch erst warm laufen???
Am Abend leicht genervt und nicht mehr aufnahmefähig verschiebe ich den Anruf auf den nächsten Tag.

Tag 3, es ist noch immer grottenlangsam

Noch ein Versuch bei der kostenfreien Hotline.
Heute andere Musik und ca alle 40 Sekunden das dingelingeling und die Ansage:
Sie sind mit dem Kundencenter der Telekom verbunden und werden in Kürze an den nächsten freien Mitarbeiter weitergeleitet der Ihnen helfen wird ihr Problem zu beheben.
Das nervt!!! Das machen die mit Absicht, damit man auflegt!!!
Nix da, ich bleibe in der Leitung! Und ich werde gleich freundlich sein.
Nach der 30. Wiederholung die Ansage das derzeit kein Mitarbeiter verfügbar ist.
Na toll...
Nächster Versuch...
Nochmal das gleiche Spielchen... Irgendwann fnge ich an die Tischkante meines Schreibtisches anzunagen.
Dritter Versuch...
Nach ca. 10 Minuten (geht doch) meldet sich eine männliche Stimme, hörbar erschöpft. Wahrscheinlich hat er in den vergangenen 3 Tagen ständig das gleiche gehört und gesabbelt.
Kurze Schilderung meines Problems, die Signalstärke.
Er geht mit mir noch einmal die Einstellungen des Vortages durch.
Kurzes Stutzen meinerseits, aber vielleicht hat sich ja noch einmal etwas geändert.
Dann fällt es ihm auf.
Also wenn es am Signal liegt, dann müsse ich den Router eben umstellen.
Was denkt er wohl, was ich die letzten beiden Tage versucht habe?
Aber bei nem 1,5 m langen Stromkabel und einem 1m (EIN Meter!!!) langen Netzwerkkabel ist da nicht viel mit rumprobieren.
Dann müsse ich es mit einem längeren Kabel versuchen.
(Wieso schicken die eigentlich nicht gleich ein längeres Kabel mit???)
Wenn ich denn wenigstens eine grobe Richtung hätte...
Ich frage ganz vorsichtig an, wo denn der nächste Sendemast sein könnte.
Leider weiß er darauf auch keine Antwort.
Er wirkt ziemlich angespannt, als würde er sich alle Mühe geben freundlich zu bleiben, bin ich ja auch. Scheinbar überschreite ich seine Zeitvorgaben für das Gespräch. Er tut mir irgendwie leid, auch wenn ich Gespräche nicht mehr aufzeichnen lasse oder bewerte.
Ich wünsche ihm noch einen schönen Tag.
Trotzdem waren bisher alle freundlich und bemüht, da gibt’s nix.

Also auf zum nächsten Elektromarkt, für ein paar Euro 5 Meter Kabel gekauft und endlich mal dran gedacht auch gleich einen neuen Akku fürs Handy zu besorgen, hat ja nur 11 Monate gedauert.
Wieder zuhause alles umgestöpselt, wandere ich jetzt im 5 Meter Radius durch die Wohnung, von Steckdose zu Steckdose.
Aber es ändert sich nichts an der Signalstärke.
In einer Hand halte ich den Sekundenkleber. Sobald ich irgendwo volle Leistung erreiche klebe ich das Ding da prompt fest.
Aber einzig in der oberen Mitte einer Fensterscheibe ein kurzes Aufflackern in den gelben Bereich, für Sekunden, dann ist es nicht wieder zu sehen.
Senden Flugzeuge auch die passenden Signale aus???
Aber es wird wohl auch schwierig werden Löcher in die Scheibe zu bohren.
Irgendwie kommt mir die Nummer vor wie früher als man TV noch mit Zimmerantennen gesehen hat. Und wenn man das dritte Programm sehen wollte musste immer einer die Antenne festhalten.
Vielleicht habe ich ja noch irgendwo einen Drahtkleiderbügel den ich als Antenne...
Besser ich verwerfe die Idee gleich wieder, der Router sieht aus, als würde er empfindlich auf solcherlei Eingriffe in sein Innenleben reagieren.
Plötzlich eine Veränderung.
Nein, nicht am Router.
Mein Blick fällt zufällig auf mein NTBA. Wieso leuchtet jetzt die grüne Lampe nicht?
Wieso? Weil mein Telefon jetzt tot ist!!!
Machen die das extra? Damit ich mich nicht mehr in die Warteschleife hänge?
Oder war das der Typ den ich vorhin am Telefonkasten gesehen habe, der ratlos davor stand, mit einem Zettel in der Hand. Irgendwie wirkte der auf mich nicht so, als wüsste er was er da machen sollte.
Manchmal arbeiten sie ja irgendwas und nach ein oder zwei Stunden ist die Leitung wieder da.
Wenigstens finde ich für den Router einen Platz auf einem Regal, an dem die Signalanzeige dauerhaft rot leuchtet.
Das reicht wenigstens aus um meinen yt-converter ausreichend zu versorgen und reduziert die downloadzeit von einer Stunde pro Song auf ca. 3 Minuten.
Eigentlich sollten es 11 Sekunden sein.
Egal, damit kann ich erstmal leben.

Und wenn ich jetzt noch lange weitersuchen würde, dann wäre ich bald so genervt dass ich das Teil gleich an der Wand entsorge und wieder auf analoges Internet umsteige.
Dafür melde ich meine Telefonstörung das allererste Mal online, weil jetzt ja beides getrennt ist und ich auch ganz ehrlich keine Lust mehr auf Warteschleifen habe.

Netterweise schickt mir die T-com dann gleich 7 SMS von denen nur eine relevant ist. Wenigstens das Handy hat hier Empfang.
Auf mein Genörgel wegen dem schlechten Signal in der Meldung geht niemand ein, schade. Hätte ja klappen können.

Tag 4, langsam und tot
Mein Telefon ist noch immer tot, aber man arbeitet daran. Immerhin...
Und mein Signal bleibt beständig bei schwach, mit Tendenz nach unten.
Am Abend friggelt wieder jemand planlos am Telefonkasten.
Letzte Meldung: Jetzt kümmert sich ein Spezialist um mein Problem.
In Anbetracht der Feiertage wird das wohl noch eine Weile dauern...
Dafür scheint mein Handy ganz im A... zu sein. Sobald ich es ans Ladegerät anstöpsel wird das Teil so heiß das ich es kaum noch anfassen kann...
Und gestern abend habe ich auf meiner Tour mal Ausschau nach unbekannten neuen Masten Auschau gehalten, die außerhalb der 10 km liegen die ich von hier aus übersehen kann.
Der einzig neue Mast, der keine Flügel hat, ist ca. 17 km entfernt.
Ich glaube ich weiß jetzt wieso die bei der T-com nichts genaues über die Standorte der Sendemasten sagen können.... oder dürfen...
An den vielen Zugriffen ins Netz kann es nicht liegen. Ich bin mit absoluter Sicherheit im Umkreis von mindestens 3 km die einzige die versucht per Funk ins Netz zu kommen und das in einem Gebiet in dem die Bevölkerungsdichte < 1 /km² liegt...
Und die meisten die hier überhaupt einen PC mit Internetanschluss haben gehen sowieso noch analog ins Netz. Um gelegentlich mal ein paar Kälber anzumelden reicht das völlig aus...

Tag 5, Telefon tot, Leitung nach wie vor langsam

Langsam gewöhne ich mich daran alle 3 Monate einen Techniker der Telekom im Haus zu haben...
Die grundsätzlich langsame Leitung hat auch einen Vorteil:
Mir wird nicht auffallen wenn die Geschwindigkeit wegen der Volumengrenze gedrosselt wird.
Zumindest hoffe ich das bis jetzt noch...
Ich denke darüber nach mir ein 100 Meter Kabel zu besorgen, zwei Kabeltrommeln aneinander zu hängen und mit dem Router mal im 100 Meter-Radius nach einem stärkeren Signal zu suchen.
Und dann baue ich genau dort ein Haus drum herum.
Vorausgesetzt ich denke morgen daran einen Lottoschein abzugeben.
Allerdings könnte ich mir dann auch für die paar Kilometer gleich ein eigenes DSL- Kabel legen lassen, sicherheitshalber in fünf Metern Tiefe, damit garantiert kein Bagger dran rumbaggert...
Und dann kauf ich mir ein neues Handy, mit einer rundum-billig-sorglos- Flat... und einem Akku, das wie früher auch mal ein paar Tage durchhält...

Ach, und liebe T-com....:
Ihr könnt aufhören mir ständig irgendwelche SMS wegen irgendwelcher MMS etc. zu schicken. Der alte Nokia-Knochen den ich ersatzweise nutze kann das wirklich nicht...
Und ich habe euch die Nummer nur gegeben wegen der Störung in der Festnetzleitung... herrje...

tbc.......