Samstag, 31. Dezember 2011

Frauen und Technik


Irgendwie wurde es nach ein paar Jahren jetzt doch mal wieder Zeit für ein neues Handy, nachdem das alte Razr schon im letzten Jahr den Geist aufgegeben hat und ich seitdem mit einem antiquarischen „ohne alles“ Mobil unterwegs war.
Ich wollte endlich wieder ein Mobil „mit alles“ und noch ein bisschen was extra.
Und ich wollte es diesmal nicht nur wegen der Farbe kaufen.

Schlicht silber,
großes, anständig beleuchtetes Display (hurra ich kann wieder sehen was ich eintipp)
Fotografieren, Videos machen,
Musik hören
und ganz wichtig... navigieren.
Ach ja, und telefonieren und SMSen sollte es auch können.
Das macht so ca 1/3 der Funktionen aus, die das Teil tatsächlich hat.
Ich will damit weder Radio hören, noch TV ansehen oder ins Internet.

Eigentlich bin ich ja Gebrauchsanweisungsfan und lese die meisten tatsächlich bevor ich ein Gerät in Gange setze. Zumindest wenn irgendwas mehr als 2 Knöpfe für an und aus hat.
Aber 140 Seiten Bedienungsanleitung, von denen nur 30 für mich wirklich relevant sind???
Ich google mich jetzt schrittweise durch die Nokia HP...
Immer wenn ich was brauche.
Alles andere kann ich mir eh nicht merken.

Der erste Schock, schon gleich nach dem einlegen der Simcard. Alle Kontakte weg, die doch eigentlich auf der SIM gespeichert sind... FUCK!!!
Nach 3 Tagen waren sie dann wieder da.
Funktioniert ja nicht mehr so wie früher. Da hat man die SIM irgendwie reingefriggelt ins neue Handy > Kontakte, und alles war wieder da.
Nee, gefühlte 27 Schritte durchs Menü bis alle gespeicherten Nummern wieder da waren.
Früher war alles besser... Nee, nur anders, was es aber nicht unbedingt leichter macht.
Telefonieren klappt inzwischen schon ganz gut.
Simsen geht auch wieder.
Den Wecker kann ich auch schon stellen.
Und der Rest wird sich nach und nach finden.
Learning bei doing...
oder:

try again.
fail again.
fail better.
[Samuel Beckett]
Was ja nicht nur auf Technikgedöns anwendbar ist.

Und sonst?
Fetten Strich durchs Jahr 2011 und nen Haken dran
und wenn ich mir für 2012 was wünschen könnte,
dann auf einer Skala von 0-10 von der 9 auf eine 0 zu kommen,
allerdings wäre eine 3 vielleicht ein eher realisierbares Ziel.


"Es ist schwer, auf diesem Planeten gut zu schlafen.
Der Deal, den wir machen, ist hart.
Werden Sie damit fertig.
Wenn Sie beten wollen, beten Sie.
Wenn Sie sich betrinken wollen, betrinken Sie sich.
Ich mag Marihuana.
Aber nur Feiglinge schauen auf die Welt in all ihrer Unschönheit und versuchen, ihre Ängste zu vertreiben, indem sie mit dem Finger auf andere zeigen."

(keine Ahnung von wem das ist und das mit dem Marihuana werd ich auch im nächsten Jahr eher bleiben lassen)



Dienstag, 27. Dezember 2011

„Zwischen den Tagen“

In der Kindheit war mir dieses „Zwischen den Tagen“ immer irgendwie suspekt.
Oma weigerte sich standhaft an den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche zu waschen. Denn wenn man sie auf der Leine trocknete fingen sich böse Geister darin, die einem das ganze nächste Jahr versauen konnten.
Folglich lief die Waschmaschine vor Weihnachten auf Hochbetrieb, damit dann nach Weihnachten alles sauber gewaschen war und man gar nicht in Versuchung kommen konnte.
Tja, irgendwie habe ich das mitgenommen. Auch bei mir bleibt die Waschmaschine zwischen den Tagen aus.
Obwohl man bei dem momentanen Wetter sowieso nichts auf der Leine trocknen könnte, wenigstens nicht draußen. Der Regen scheint heute schneller als der Sturm zu sein.
Aber nach den letzten beiden Jahren könnte ich diesen Winter sowieso auch ganz gut komplett auf Schnee verzichten.
Wenn es Weihnachten nicht weiß war, dann brauche ich sowieso keinen Schnee mehr.
Auch wenn die Wetterstatistiken uns immer wieder weiß machen wollen das weiße Weihnachten in bestimmten Regionen sowieso eher die Ausnahme und nur eine verklärte, romantische Vorstellung sind.
Kann gar nicht sein. Schließlich schneit es in jeder Weihnachtsgeschichte, in jedem kitschigen Weihnachtsfilm, pünktlich zum Happyend.

Da ich ja ganz irre viel ein mehr an Zeit habe, weil ich die Wäsche bis nächstes Jahr liegen lasse, nutze ich die Zeit für anderes.
Vielleicht ist es das, was man das besinnliche an Weihnachten nennt, das zieht sich dann hin bis Neujahr.
Noch einmal das Revue passieren lassen was im vergangenen Jahr so geschehen ist.
Was daran gut war, die zufriedenen Stunden, die glücklichen Momente, was nicht so gut gelaufen ist, was man gründlich verbockt hat, wo man gekniffen hat.
Vielleicht auch die Gedanken daran, wo man etwas noch wieder gerade rücken könnte.
An die Menschen die einem begegnet und die gegangen sind, die mutigen und die weniger mutigen.
Und was man vielleicht in Zukunft anders machen könnte und sollte.

Dann kommt der Haken mit den „guten Vorsätzen“ für das neue Jahr.
Etwas das ich grundsätzlich vermeide, weil ich daran sowieso immer wieder gescheitert bin, schon alleine deshalb weil ich es nach spätestens einer Woche, wenn das neue Jahr schon gar nicht mehr so neu ist, sondern Alltag, wieder vergessen habe.
Die Wiederholung von Fehlern sollte man vielleicht besser grundsätzlich vermeiden. Klappt nicht immer, aber man kann ja zumindest das ganze Jahr drüber nachdenken, anstatt sie das ganze Jahr zu wiederholen um sich dann Ende des Jahres vorzunehmen sie im neuen Jahr nicht mehr zu machen.

Irgendwo habe ich letzt so eine fernöstliche Weisheit aufgeschnappt.
Sinngemäß hieß es da:
Man muss Dinge nur 42 Tage lang konsequent wiederholen, dann sind sie zur Gewohnheit geworden.
Das ist ein Gedanke mit dem ich mich anfreunden kann.
42 Tage lang vor Mitternacht ins Bett zu gehen.
42 Tage lang diszipliniert aufzustehen.
42 Tage lang pünktlich sein.
42 Tage lang nicht rauchen.
42 Wochen lang jede Woche ein Kilo abnehmen... uuups nee, das geht schonmal schief...

Da das mit den guten Vorsätzen ja sowieso bei den meisten schief geht.
Wieso klappt es denn eigentlich auch nicht wenn man sich das Gegenteil vornimmt?
Ich will im neuen Jahr jeden Tag ganz viel rauchen und etliche Kilos zunehmen, immer unfreundlich sein, total inkonsequent, lügen dass sich die Balken biegen und überhaupt zum kompletten Sozialarschloch mutieren.
Wahrscheinlich weil es mit schlechten Vorsätzen genauso wenig klappt wie mit guten.

Naja, egal... ich besinn mich noch eine Weile.
Und für den Rest des Jahres habe ich nur einen Wunsch:
Ich möchte bitte das es zu Silvester (mindestens) von 16 bis 21 Uhr in Strömen regnet, mindestens 40 Liter auf den qm/h.
Ich hasse dieses blödsinnige Geböller und Geknalle wie die Pest!!!
Und ich finde jeder, aber auch wirklich jeder, der damit vor dem 31.12. 18 Uhr anfängt und nach dem 1.1. 1 Uhr noch weitermacht, der gehört für 4 Wochen bei Wasser und Brot eingekerkert.
Und auf jede Böllerpackung sollten Bilder von abgerissenen Fingern und zerfetzten Händen gedruckt werden und so blöde Sprüche wie auf den Zigarettenpackungen:

Böllern kann tödlich sein und macht impotent!

Auch wenn ich jetzt ne Spaßbremse bin, aber wenn man einmal zu Neujahr Dienst in der Unfallchirurgie gemacht hat, dann kommt man fast zwangsläufig zu so einer Einstellung.

Der letzte Absatz war jetzt weniger besinnlich, aber das macht auch nichts...
Hauptsache es regnet!



Mittwoch, 21. Dezember 2011

Hausfreunde und Wintersonnenwende

Der 21. Dezember, Wintersonnenwende, der kürzestes Tag des Jahres.
Ab heute geht es wieder „aufwärts“, die Tage werden wieder länger. Jeden Tag ein paar Minuten mehr Licht.
Und gleichzeitig Winteranfang.
Hier scheint heute die Sonne, im Moor rufen die Kraniche schon den ganzen Morgen.
Das ist alles andere als winterlich.
Aber trotzdem nicht „unschön“.
Wenn schon kaum Frost und fast keinen Schnee, dann am liebsten so.

Gestern gab es nachmittags mal ein paar dicke Flocken. Die hatten aber definitiv keine Chance liegen zu bleiben.
Aber in der Küche zu stehen, Kekse zu backen und aus dem Fenster in die Schneeflocken zu sehen, das hat schon etwas weihnachtliches.

Ich habe in diesem Jahr mindestens ein Kilo Marzipan, entsprechend viele Kilos Mehl, Zucker, Butter, dutzende Eier und etliches an Gewürzen und Schokolade zu Keksen verarbeitet.
(Und wenn ich mir etwas für das neue Jahr vornehme, dann dass ich mir ein paar Keksdosen zulegen werde. Schlicht und groß!)
Und gestern das letzte Projekt: Hausfreunde.
Ich hab jetzt eine ganze Dose voll davon :-)
Die sind sooo lecker.
Mürbeteigplätzchen mit Marmelade zusammenkleben, darauf ne dicke Schicht Marzipan kleben und alles mit ner dicken Schokoschicht fixieren und obendrauf ne halbe Walnuss.
Die haben schon etwas von einem BigMc wenn man die isst. Und nach zwei Hausfreunden ist man pappensatt.
Also bleiben die zumindest als Alternative, wenn der Braten misslingen sollte, was er natürlich wird!

Immerhin habe ich es in diesem Jahr endlich einmal geschafft all die ganzen Kekse zu backen, ohne ein einziges Mal den Rauchmelder in Gang zu setzen.
Der Sound gehörte schon fast genauso dazu wie Weihnachtslieder.





Dienstag, 20. Dezember 2011

Zuletzt gesehen, gelesen, gehört...

vorletztes Buch:

Die Straße von Cormac Mc Carthy

Ein Vater zieht mit seinem Sohn zufuß durch die apokalyptische Landschaft. Sie wollen ans Meer, weil man ja irgendein Ziel haben muss. Und irgendwie daran glauben muss das es irgendwo besser ist.
Die Welt ist aufgeteilt in die Guten und die Bösen. Wobei die Bösen sich darauf spezialisiert haben Menschenfleisch zu essen um zu überleben.
Damit ist klar dass man ihnen besser aus dem Weg gehen sollte, was den beiden auch meistens gelingt.
Der Vater beschwört immer wieder dass sie zu den Guten gehören, wobei er sich eher in der Mitte befindet, aus lauter Angst und Sorge um seinen Sohn, der bald alleine sein wird, weil der Vater bereits krank ist.
Der Sohn öffnet ihm immer wieder die Augen, was es bedeutet wirklich zu den Guten zu gehören, indem er jede Gelegenheit nutzt anderen auf dem Weg Hilfe anzubieten, auch gegen den Willen des Vaters, den er erst überzeugen muss.
Die Story wechselt zwischen seltenen Gelegenheiten der Völlerei und Situationen die knapp daran vorbei gehen dass die beiden auch von irgendwem gegessen werden.
Am Ende kommen sie ans Meer, aber wirkliche Hoffnung auf Besserung mag sich nicht einstellen.
Wie vorauszusehen war stirbt der Vater.
Aber natürlich gehört ans Ende so einer Geschichte ein Happyend und der Junge findet eine Familie die sich seiner annimmt und mit ihm weiter wandert auf der Suche nach einem Ziel.

Ich fands spannend geschrieben und die Situation nachvollziehbar in ihrer Trostlosigkeit.

Und dann war da noch:

Was wir nicht haben brauchen Sie nicht von Dieter Moor

Er beschreibt wie er, mit dem kleinen Schweizer in seinem Inneren und seiner Frau, aus der Enge der Schweiz nach Brandenburg zieht.
Die Katastrophen, das Ankommen, die Skepsis aus seiner Sicht, in einer lebendigen Sprache, die einen auch in seinen Kopf sehen lässt.
Die verschiedenen Typen der, zum Teil etwas verschrobenen, Dorfbewohner, die trotz allem offen und herzlich sind. Auch wenn sie es nicht alle gleich auf Anhieb so rauslassen können.
Und der schlimmste Kampf den die beiden bestehen müssen ist der, die Besitzerin des Dorfladens dazu zu bringen endlich neben H-Milch auch Frischmilch anzubieten.
Alles andere, was zum Aufbau eines Biohofes in einer fremden Umgebung gehört, ergibt sich quasi fast von selbst.
Ein Wort gilt noch etwas und eine Hand wäscht die andere. Und langsam kommen sie auch hinter die Geheimnisse des Dorfes.
Nichts spektakuläres, aber als die beiden ihren Hof beziehen sind Fußball und Feuerwehrfeste der Inbegriff der Spießigkeit und für einen geborenen Schweizer in erster Linie einmal Ruhestörung. Bis sie dann schlussendlich doch glückselig mit der Dorfbevölkerung feiern, trinken und lauthals mitsingen.
Ankommen, könnte man das nennen.
Und der Sprung ins weit entfernte kalte Wasser hat sich gelohnt.

Wer Dieter Moor aus dem TV kennt wird ihn auch am Schreibstil wiedererkennen.
Für mich ist er jemand der auch an einer stinkenden Müllkippe noch etwas schönes entdecken kann.
Davon würde ich gerne mehr lesen.

Zuletzt gesehen:

The Road, der Film zum Buch „Die Straße“.

Eigentlich mag ich die Filme zu Büchern sehr selten, weil sie oft an der Erzählung herumschrauben, aufbauschen was unwichtig ist und das was mir wichtig war oft unterschlagen.
Aber der Film transportiert einfach alles was in dem Buch wichtig ist.
Er hat so ziemlich exakt die Bilder wiedergegeben die ich beim Lesen vor Augen hatte.
Es ist kein Action-Apokalypsen-Horror-Film, aber ich fand ihn, auch ohne Specialeffects, absolut sehenswert.


Käpt´n Blaubär, der Film

Jepp, ist ein Kinderfilm, ich weiß. Aber nachdem ich die „Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär“ von Walter Moers begeistert gelesen habe, musste ich den Film einfach sehen.
Im Buch haben mich die Welten durch die Blaubär reisen musste und seine Weisheiten beeindruckt.
Der Film ist keine Umsetzung des Buches. Er erzählt nur ein Abenteuer, bei dem Blaubär (natürlich) die Welt rettet.
Seichte Unterhaltung, weil für Kinder gemacht die Blaubär und sein Seemannsgarn aus dem TV kennen.
Gern gesehen und für Kinder mal etwas anderes als diese ganze lautbunte, aufgedrehte Manga-Transformers-Scheisse.

Restraint
Die Handlung ist ein wenig wie eine Mischung aus Bonny und Clyde und Pulp Fiction, nur nicht ganz so aufgedreht.
Junges Gangsterpaar „erobert“ das Haus eines agoraphobischen, ehemaligen Kunsthändlers und erpresst ihn.
Dem gefangenen Kunsthändler gelingt es nach und nach auf subtile Art und Weise einen Keil zwischen das Paar zu treiben und die Frau nach und nach immer selbstsicherer und skeptischer ihrem Partner gegenüber werden zu lassen.
Die Situation wird immer skurriler, auch als sie in die Rolle seiner Partnerin schlüpft um Geld von seinem Konto abheben zu können.
Angeblich weilt seine Partnerin für längere Zeit im Ausland, allerdings ist nicht ganz klar ob sich die beiden getrennt haben oder nicht. Zumindest ist er sich sehr sicher, vielleicht eine Spur zu sehr, dass sie sobald nicht wiederkommen wird.
Das Ende lasse ich mal offen.
Es sind teilweise die typischen – im letzten Moment gelingt die Flucht doch nicht- Szenen. Trotzdem wird der Film nicht langweilig und die Story weicht mal ein wenig vom Genre ab.
Spannend, skuril und gut gemacht.


Zuletzt neu reingehört in

Hesse Projekt, Die Welt unser Traum und Verliebt in die verrückte Welt

Von Anfang an begeistert vom Rilke-Projekt von Schönherz und Fleer habe ich gedacht ich müsste jetzt auch dem Hesse-Projekt verfolgen.
Die Machart der vertonten Gedichte ist die gleiche.
Aber ich habe das Gefühl ich muss mich da noch reinhören.
Das mag daran liegen dass Rilke mein alltime-Favorit ist und die CDs in meinem Regal einen Sonderplatz haben.
Aber vom Rilke-Projekt war ich sofort hellauf begeistert.
Vielleicht sollte ich mir als nächstes „Weltenweiter Wanderer“ die 4. CD der Rilke-Reihe holen.



Donnerstag, 15. Dezember 2011

play it loud

eigentlich bin ich ja nicht so der große Elektro Fan,
aber das hier darf mal die Ausnahme sein:

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Gehirnwurm

Inzwischen so oft gehört dass mich die Melodie bis in meine Träume verfolgt.