Freitag, 18. Februar 2011

Zwiebeltyp

Das heißt nicht dass ich ständig Zwiebeln esse (örks), im Gegenteil. Wenn ich tatsächlich so ein bis zwei Mal im Jahr eine Zwiebel brauche und dann so ein Netz voller Zwiebeln kaufe, dann verbrauche ich genau diese ein oder zwei Zwiebeln.
Der Rest fristet dann über Wochen und Monate ein fröhlich, vergessenes Dasein im Schrank und treibt munter vor sich her. Erstaunlicherweise blühen solche Zwiebeln bei mir sogar gelegentlich. Im Gegensatz dazu schaffen es die im Herbst gekauften und bis zum Frühjahr vergessenen Blumenzwiebeln leider meist nicht mehr zu blühen. Vielleicht sollte ich mal meine Aufbewahrung überdenken?

Inzwischen bin ich dazu übergegangen Zwiebeln nur noch als TK-Ware zu kaufen, fertig gewürfelt, nix mehr mit stinkigen Fingern und grünen Blättern die sich langsam durch die Schranktüren nach außen drängen.
Zwiebelringe und Streifen existieren in meiner Vorstellung einfach nicht mehr.
Das mit den TK-Würfeln gilt selbstverständlich nur für die essbare Zwiebelvariante. Blumenzwiebeln mumifizieren nach wie vor in meinem Schuppen vor sich her.

Allerdings gibt es immer wieder Situationen in denen sich Zwiebelringe auf eine äußerst aufdringliche Art und Weise in mein Bewusstsein drängen und zwar jedes Mal beim Betreten eines griechischen Restaurants. Es ist vollkommen egal was man dort bestellt, letztlich landet es IMMER unter einem Berg von Zwiebelringen in Wagenradgröße auf dem Teller.

Ich mag ja panierten Schafskäse. Und wenn ich den bestelle, dann kommt für so ein Teil von ca. 10 X 10 cm Größe ein Teller mit einem Durchmesser von etwa 30 Zentimetern auf den Tisch. Da liegen dann ein Tomatenachtel und zwei Scheiben Gurke am Rand und in der Mitte circa ein Kilo Zwiebelringe über dem Schafskäse. Würde man die essen, dann bliebe kein Platz mehr für den Schafskäse, also bleibt nur den Berg beiseite zu schaufeln. Einige Male habe ich versucht bei der Bestellung durchdringen zu lassen, dass ich keine Zwiebeln möchte.
Wie gesagt, nur ein Versuch, mit dem ich scheinbar die gesamte griechische Kultur, zurückreichend bis zur Antike (mindestens) beleidigt habe, wenn ich den Blick des Kellners richtig gedeutet habe. Der Erfolg war dann: zwei Kilo Zwiebelringe auf meinem Schafskäse, der darunter völlig kalt geworden war. (Nein, keine Beschwerde, das habe ich mich nicht mehr getraut...) Den Begriff „keine Zwiebeln“ scheint es in Griechenland nicht zu geben, deshalb bestelle ich jetzt anstatt „keine Zwiebeln“ lieber eine Schubkarre zum Schafskäse, da habe ich eher Hoffnung dass es klappt.

Wahrscheinlich gibt es so etwas wie eine griechische Zwiebelmafia die den griechischen Restaurantbesitzern damit droht ihnen die rechte Hand abzuhacken wenn sie nicht jedem Gast mindestens ein Kilo Zwiebelringe verabreichen. Ich hoffe sie werden nicht dafür bestraft wenn man die Zwiebeln nicht isst, dann würden etliche rechte Hände auf mein Konto gehen. Aber ich mag einfach keine rohen Zwiebeln.

Das mit den Zwiebelringen beim Griechen ist so ähnlich wie mit Cola.
Wenn man sich eine Cola bestellt, dann schwimmen da IMMER Eiswürfel und ein Stück Zitrone drin, selbst wenn man dran denkt bei der Bestellung zu sagen, man möchte weder Eis noch Zitrone. Toll, ich bin dann immer froh wenn ich mit den Fingern in meiner Cola nach Eis und Zitrone fischen darf, weil ich es hasse dass meine Cola verwässert und nach Zitrone schmeckt. Würde ich das wollen, dann würde ich mir einen Eistee bestellen. Aber es war wenigstens immer spannend anzusehen wie das Eis langsam im Aschenbecher geschmolzen ist und die Zitrone darin umher dümpelte. Die giftigen Blicke der Bedienung über den eingesauten Aschenbecher waren es mir wert. Wenigstens ein kleiner Triumph, ich hatte ja ohne alles bestellt.
Allerdings habe ich inzwischen ein Problem: Es gibt keine Aschenbecher mehr auf den Tischen. Also wohin jetzt damit? Auf oder unter den Tisch? Denn gegen diesen Cola-Eis-Zitrone-Automatismus hinter deutschen Theken ist man scheinbar machtlos.

Was war jetzt noch das Thema??? Ach so ja...
Ich bin ein Zwiebeltyp!
Das ist keine Erkenntnis aus so einem dusseligen Persönlichkeitstest bei dem die Antwort sowieso nur die Vermutung bestätigt mit der man den Test angegangen ist, weil die Fragen und Antworten gar kein anderes Ergebnis zulassen.
Da bin ich ganz allein drauf gekommen.

Ich stelle das momentan jedes Mal wieder fest wenn raus gehe oder wieder rein komme.
Ich brauche jedes Mal minutenlang um das Haus zu verlassen, und seie es auch nur zum Briefkasten.
Es wäre um so vieles praktischer sich eine dicke Jacke anzuziehen, aber das ist mir irgendwie zu einfach. Bei Minustemperaturen brauche ich mindestens 5-7 Schichten übereinander, was bedeutet dass ich mich in mindestens drei Jacken schieben muss.
Dazu dicke Socken in den Stiefeln und Stulpen oben drüber.
Mit dem Rest Bewegungsfreiheit wickle ich mir noch einen Schal um den Hals und schiebe die Finger in Handschuhe.
Die Hunde haben sich inzwischen angewöhnt noch ein kleines Nickerchen zu halten bis ich endlich fertig bin. Dafür bin ich schon von der ganzen Anplünnerei völlig fertig bis ich zur Tür raus bin.
Vonwegen, frische Luft. Wenn´s irgendwo reinzieht dann drehe ich glatt wieder um und richte alles noch einmal bis wirklich nirgendwo mehr kalte Luft reinkommt.

Wirklich, ich bewundere Menschen die es schaffen sich im Winter EINE dicke Jacke über die normale Kleidung anzuziehen und vielleicht noch einen Schal locker um den Hals drapieren. Ich würde augenblicklich schockgefrieren sobald ich auch nur die Tür einen Spalt öffne.
Wenn das mit den Haaren im Bett beim Fellwechsel nicht so lästig wäre hätte ich ja auch gerne ein Winterfell. Oder ich würde mich gerne aufplustern können wie die Vögel, da machen mir allerdings die nackten Beine ziemliche Probleme.
Vielleicht ginge ja auch so eine hübsche 9 cm dicke Speckschicht für den Winter, die sich im Frühjahr von selbst wieder verliert. Allerdings, wenn das mein Schicksal wäre, dann wäre ich wohl doch eher Ringelrobbe geworden.
Und bei meinem Orientierungssinn hätte ich mich dann schon längst in den Weltmeeren verirrt, würde am Strand von Goa in der Sonne liegen und mich mit Keksen füttern lassen …
Hach ja...

Aber ich bin keine Ringelrobbe und Goa ist leider weit weg, also zwiebel ich eben weiter bis es endlich wieder wärmer wird.

Mucke... eigentlich habe ich etwas ganz anderes gesucht, keine Ahnung wie ich dabei auf Billy Talent gestoßen bin???
Vielleicht wegen der Landminen? Die wünsche ich mir nämlich manchmal auf der Straße, damit mein Vordermann sich in allerkleinste Staubpartikel auflösen möge.
Es gibt wirklich nicht einen einzigen vernünftigen Grund bei leichtem Schneegriesel auf trockener Straße nicht schneller als 40 km/h zu fahren. Nicht einen!!!


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