Donnerstag, 19. Januar 2012

Schlechtester Film ever


Und ICH habe ihn gesehen.
Zugegeben, beim Kauf habe ich nur kurz was von Störtebeker gelesen und dann war die DVD auch schon gekauft.
Selbst schuld, wenn man zu faul ist vorher nochmal kurz zu recherchieren. Obwohl man einen Film nicht kennt.
Strafe muss sein, die folgte in diesem Falle auf dem Fuße und zwar ganz fürchterlich.

Die Story ist schnell erzählt. Ein paar Studenten haben in einem Sommercamp die Aufgabe sich mit Störtebeker zu befassen. Ihr Tutor, Psychologiestudent, will sie unauffällig für die Diplomarbeit nutzen und sie deshalb manipulieren.
Das kommt raus und die Gruppe dreht den Spieß um.
Im Grunde eine Geschichte die Spannung versprechen könnte.
Ist in dem Falle jetzt aber so grottenschlecht inszeniert dass nicht einmal ich mich gegruselt habe wenn abgehackte Köpfe rollen.
Auch weil die Effekte so mies gemacht sind, als würde man in Sci-Fi Filmen Raumschiffe mit Knetmasse nachbauen.
Nicht einmal das Blut sieht echt aus. Wenn die wenigstens anständigen Tomatenketchup genommen hätten und keine braune Soße.
Und die Schatzsuche beschränkt sich auf allerhöchstens 90 Sekunden hantieren mit einem Metalldetektor, der zuvor in einem Museum geklaut wurde,(man sollte sich nicht fragen wie der da hin gekommen ist) mehr oder weniger planlos über die Insel verstreut, bevorzugt im Sand.


Die Darsteller, Schauspieler mag ich sie nicht einmal nennen, alle (wirklich ohne eine einzige Ausnahme) insgesamt und über die gesamte Filmlänge mehr als unterirdisch.
Jeder einzelne wirkt für sich und auch innerhalb der Handlung als wäre er auf irgendeinem Trip und stände in keinem Zusammenhang zu den anderen.
Die Körpersprache vollkommen überzogen.
Und die Dialoge tranig und immer eine klitzekleine Sequenz aus der Spur. Als würden sie immer erst nach Luft schnappen bevor sie beginnen zu reden.
Es wirkt insgesamt so als würden im Drehbuch nur die Dialoge stehen und dazwischen Bemerkungen in der Art: Bewegt euch halt irgendwie ein bisschen. Am besten halbwegs zur Handlung passend.
Und selbst dass ist noch komplett in die Hose gegangen.
Wenn man das darstellerische Niveau mit etwas vergleichen kann, dann wohl am ehesten mit der weihnachtlichen Schulaufführung einer zweiten Grundschulklasse.

Die Schnitte sind teilweise so grausam dass man Gefahr läuft wirklich an Augenkrebs zu erkranken. Da tauchen dann auch schon mal 2 oder 3 Sekunden schlichtes schwarz mitten im Film auf, mehrmals.
Und mitten im Satz trägt jemand dann mit einmal ganz andere Kleidung, als noch ein Komma zuvor.
Da scheint jemand mit der Kleinkindbastelschere und ganz viel Tesafilm am Werk gewesen zu sein. Manche Szenen hören auch mittendrin einfach auf...

Es verschwinden nacheinander 4 junge Menschen auf Rügen, dass scheinbar zu einer komplett unbewohnten Gegend mutiert ist, und keiner kommt auf die Idee mal die Polizei zu informieren oder etwas ähnlich halbwegs sinnvolles zu tun.
Irgendwie muss ja auch noch eine Prise Sex mit rein.
Ist ja auch völlig natürlich dass man da Bock drauf hat, nachdem man gerade gehört hat dass jemand von den Klippen gestürzt ist.
Wie diese Info aber schneller nach Hamburg als zur Gruppe kommt ist und bleibt ein Rätsel. Scheinbar muss man nicht einmal halbwegs intelligent sein um Psychologie zu studieren.

Dem rechten Zusammenhang zwischen Störtebeker und dem Geschehen kann man auch nicht wirklich folgen, weil es einfach keinen Sinn macht, außer dass der olle Pirat immer mal erwähnt wird und ein paar gruselig schlechter Rückblenden auf sein Leben.
Natürlich in hübschem Sepia gehalten, ansonsten aber auf noch schlechterem Niveau als der sonstige Film, da die gesamte Ausstattung der Szenen mehr als bescheiden ist.
Vielleicht hätte man doch besser keinen unbegabten Visagisten im 1. Ausbildungsjahr nehmen sollen?
Nicht einmal die Frisuren passen halbwegs.
Und maschinengenähte Nähte in Großaufnahme machen das ganze auch nicht glaubwürdiger.

Und der Störtebeker, so wie er auf dem Cover dargestellt ist, taucht im gesamten Film nicht ein einziges Mal auf.
Das könnte man jetzt schon fast unter Betrug einordnen.

Ich habe mich gefragt ob das alles so schlecht sein muss, damit der Plot sich zumindest irgendwie noch selbst erklärt. Aber selbst die Überlegung erklärt das schlechte Niveau des gesamten Films nicht einmal halbherzig.

Fazit: Absolut langweilig und absolut schlecht gemacht!

Empfehlenswert allerdings bei starken Verspannungen im Nackenbereich.
84 Minuten Kopfschütteln dürften reichen um selbst die härteste Verspannung zu lösen.
Jeder Cent der für die Produktion des Films rausgeworfen wurde, ist in etwa so sinnvoll verschwendet, als würde man Nebelmaschinen in London aufstellen.

Achja, ich sollte vielleicht den Filmtitel noch erwähnen.
Obwohl ich finde dass die DVD generell mit einem Warnhinweis als „schlechtester Film seit Beginn der sich bewegenden Bilder“ versehen werden müsste.

Störtebekers Geheimnis (Die Suche nach dem Schatz)

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